Der Deutsche Großspitz
Nischenspitze - so würde man wohl mit unserem heutigen Sprachgebrauch die Großsitze bezeichnen. Immer waren es besondere Eigenschaften, verbunden mit der passenden Größe und Farbe, die einzelne Spitzvarietäten für spezielle Aufgaben besonders geeignet achten und so dafür sorgten, dass diese Rassen über die Jahrhunderte erhalten blieben.
Beim Großspitz waren es sein Talent zum Aufpassen und Behüten, sein vorzügliches Gehör, seine Haus- und Familienbezogenheit, die Besitzverteidigung und sein Misstrauen gegenüber Fremden.
All diese Eigenschaften wurden von vielen Generationen von Menschen genutzt, geschätzt und bewahrt.
Schwarze Großspitze
Diese Farbvarietät des Großspitzes hat ihren Ursprung wohl in Württemberg. In den Weinbergen der Winzer war diese Rasse Jahrhunderte lang ein unersetzlicher Helfer. Er war es, der Tag und Nacht aufpasste, dass die kostbaren Trauben an den Rebstöcken blieben. Tagsüber verscheuchte er die Vögel und sonstiges Getier und während der Nacht sorgte er als unsichtbarer schwarzer Hund dafür, dass Traubendiebe wenig Chancen hatten, Schaden anzurichten.
Es ist traurig, dass die Winzergeneration in der heutigen Zeit sich nicht mehr an ihren vierbeinigen "Weinbergspitz" erinnert, so wurde der schwarze Großspitz in Württemberg nämlich genannt.
In den letzten Jahren haben einige Züchter versucht, die Rasse durch Einkreuzung von weißen Exemplaren neu zu beleben, Dass dadurch auch Kompromisse in einigen Standardforderungen eingegangen werden mussten, versteht sich von selbst.
Gesundheit
Die Großspitze werden seit rund 25 Jahren auf HD geröngt. Aufgrund seiner Anatomie gibt es beim Spitz damit keine Probleme. Alle Spitze sind als langlebige Hunde bekannt und davon kann man bei einer normalen Haltung auch ausgehen.
Fellpflege
Spitze haben ein doppeltes Haarkleid: die weiche Unterwolle schützt vor Kälte und Hitze; die langen Deckhaare sind von fester Struktur und dadurch Schmutz abweisend. Im Sommer wird die Unterwolle abgestoßen und kann leicht ausgebürstet werden. Ein Bad benötigt ein Spitz selten. Auch die Bürste sollte normalerweise nur so benutzt werden, dass man die Unterwolle nicht beschädigt. Die jetzige Population der weißen und schwarzen Großspitze hat in der Regel kein übermäßig langes Fell, so dass die tägliche Pflege nur wenige Minuten in Anspruch nimmt.
Der Deutsche Großspitz
von Janet Scheidig
Erscheinung:
Der Großspitz ist aufgrund seiner Größe und seinem schönen Fell eine recht imposante und elegante Erscheinung.
Mit einer Schulterhöhe von 42 bis 50 ist der Großspitz nur unwesentlich kleiner als der Wolfsspitz und
wird ausschließlich in den Farben schwarz, braun und weiß gezüchtet, wobei zu erwähnen ist, dass die braune Variante bis vor kurzen bereits als ausgestorben galt.
Spitze besitzen ein doppeltes Haarkleid bestehend aus Unterwolle, die vor Kälte und Hitze schützt und einem langen Deckhaar mit fester Struktur welches Schmutz hervorragend abweist. Hals und Schulter ist bedeckt von einer dichten Mähne. Typische Kennzeichen sind die kleinen Stehohren und die buschige, auf dem Rücken getragene Rute.
Eigenschaften:
Der Spitz ist ein traditioneller Familien- und Hofhund mit einer festen Beziehung zu seiner Familie.
Sein natürliches Misstrauen Fremden gegenüber, qualifizierte ihn von je her zum unbestechlichen Wächter.
Neben seiner guten Anpassungsfähigkeit, Witterungsunempflindlichkeit und seiner Reviertreue, was ihm zum
idealen Haus- und Hofhund macht, ist der Spitz besonders freundlich und geduldig im Umgang mit Kinder.
Er ist verträglich mit Tieren und Artgenossenund und hat keinen oder einen nur gering vorhandenen Jagdtrieb.
Der Spitz ist sehr gelehrig und seinem Menschen gegenüber ein Treuer Begleiter, was den Spitz zu einen idealen
Familienhund macht, der den intensiven Kontakt zu seinen Menschen sucht und auch braucht.
Immer häufiger sind Großspitze inzwischen auch im Hundesport und Ausdauertraining zu finden und haben sich
selbst als Zughunde schon bewährt.
Herkunft:
Deutschland. Der Spitz gilt als eine der ältesten Hunderassen. Er wird auf den steinzeitlichen Torfhund
„Canis familaris palustris Rüthimeier“ und späteren "Pfahlbauspitzes" zurückgeführt und zählt damit zu den ältesten
Hunderassen Mitteleuropas.
- Weißer Großspitz
Während die kleinen und mittleren Größenschläge der Spitze in den letzten Jahrhunderten eher beim einfachen Volk anzutreffen waren, war der Weiße Großspitz, wohl aufgrund seiner besonders eleganten Erscheinung und seiner stattlichen Größe, eher in der feineren Gesellschaft anzutreffen und galt in seiner Vergangenheit nicht als typischer Wachhund auf den Höfen sondern war als Statussymbol beim Großbürgertum und Adel angesehen.
Seine Verbreitung erstreckte sich überwiegend auf den norddeutschen Raum. Darüber hinaus hatte sich der weiße Großspitz aber auch bis nach Polen und in den Baltikum ein Zuhause geschaffen. Zudem schaffte er mit deutschen Einwanderern sogar den Sprung über den Atlantik und wurde in Nordamerika später unter dem Namen American Eskimo weiter gezüchtet.
- Schwarzer Großspitz
Der Schwarze Großspitz hat seinen Ursprung in Süddeutschland. In den Weinbergen der Winzer war diese Rasse jahrhundertelang ein unersetzlicher Helfer und hatte sich dort als „Weinbergspitz“ seinen Namen gemacht. Er war es der Tagsüber die reifen Trauben vor den Tauben und anderen Getier schütze und Nachts als "unsichtbarer schwarzer" Wächter dafür sorgte, das Traubendiebe keine Chancen hatten Schaden anzurichten. Umso trauriger ist es, dass der treue Helfer von einst, bei der heutige Winzergeneration weitgehend in Vergessenheit geraten ist.
Gefährdung der Rasse
Trotz ihrer langjähriger Tradition als eigene Spitzvarietät führte der Großspitz schon immer eine relativ kleine Rolle unter den Spitzen. Doch in den letzten Jahrzehnten wurden die Großspitze immer weniger gezüchtet wodurch die Varietät sehr stark gefährdet wurde. Im Jahr 2003 setzte daher die GEH (Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen) die Groß- und Mittelspitze auf die Rote Liste der am stärksten vom Aussterben bedrohten Haustierrassen. Die Einstufung der Großspitze erfolgte als „extrem gefährdet“
http://www.g-e-h.de/geh/index.php/rassebeschreibungen/46-hunde/87-gross-und-mittelspitz
Mit großer Anstrengung von Züchten und Liebhabern der Rasse, sowie verschiedenen Zuchtmaßnahmen wurde inzwischen erreicht, das dass Problem des Aussterbens derzeit nicht so akut ist, wie es sich noch vor einigen Jahren darstellte. Dennoch ist der Großspitz bis heute eindeutig der seltensteVertreter der Deutschen Spitze. Die Zuchtlinien sind nach wie vor extrem eng, so dass von einer Entwarnung keine Rede sein kann. In den letzten Jahren gab daher auch immer wieder verschiedene Initiativen zum Erhalt der Rasse und Versuchszuchten weisse und schwarze Großspitze zu verpaaren. Zudem wird die Einkreuzung von Mittelspitzen und Wolfsspitzen diskutiert. Allerdings werden den Nachfahren daraus Zuchtbeschränkungen mit strengsten Auflagen für die Weiterzucht auferlegt, die nur schwer zu erfüllen sind.
Es bleibt offen ob sich daraus langfristig eine Lösung für den Deutschen Großspitz ergibt.
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